Tutorial Teil 11: Clean Output MVC

Teil 15 – Explizite Routen statt impliziter Magie

Nachdem der Core leer geworden ist, stellt sich eine ganz praktische Frage: Woher weiß das System eigentlich, welche Seiten es gibt?

In vielen Frameworks lautet die Antwort: automatisch, konventionell oder implizit. Genau hier setzt v0.2 bewusst einen Gegenpunkt.

Implizite Routen fühlen sich bequem an:

Das funktioniert – bis etwas nicht mehr auffindbar ist oder sich unerwartet ändert.

„Wo kommt diese Route eigentlich her?“
„Warum ist diese Seite plötzlich erreichbar?“

v0.2 entscheidet sich bewusst für Klarheit:

Jede Route existiert, weil jemand sie explizit registriert hat.

Ein wichtiger Perspektivwechsel: Der Router besitzt keine Routen.

Er stellt lediglich Werkzeuge bereit: map(), match() – aber keine Inhalte.

Die Entscheidung, welche Routen existieren, liegt an anderer Stelle.

In v0.2 sammelt die App bewusst alle Stellen, die Routen liefern dürfen:

Erst danach werden die Routen in den Router eingetragen.


// vereinfacht dargestellt
$app->registerExtensions();
$router->match();

Dadurch entsteht ein klarer Ablauf, der sich nachvollziehen lässt.

Mit expliziten Routen ist immer klar:

Das ist weniger bequem – aber deutlich stabiler.

Explizite Routen machen Verhalten erklärbar, statt es zu erraten.

In Teil 16 schauen wir uns an, wie Features ab v0.2 nicht mehr „immer da“ sind, sondern bewusst als Components eingebunden werden.

Die Routing-Entscheidungen von v0.2 sind im Repository bewusst nachvollziehbar umgesetzt – ohne versteckte Konventionen.